Es ist erstaunlich, wie ruhig sich meine Hummeln hier verhalten. Ich habe überhaupt kein Bedürfnis, auf Besichtigungstour zu gehen, sondern genieße es momentan einfach, die letzten Tage unserer Reise völlig ruhig und entspannt verstreichen zu lassen. Heute lese ich zum Beispiel stundenlang - auch eine Art von Luxus, der in den letzten Monaten etwas zu kurz kam.
Am späten Nachmittag begleitet mein Mann mich zum Strand, worüber ich mich richtig freue. Wir setzen uns an die Tische des „Takamaka Beach Restaurants“, stecken die Füße in den Sand, schauen aufs Meer und gönnen uns einen Drink. Olaf entscheidet sich für Aperol Spritz, ich probiere einen Cocktail mit dem drolligen Namen Banana Puki-Puki, dessen Zutaten auf der Getränkekarte verraten werden: „Spiced rum, home-made banana marmalade, lime juice and puki-puki vibe!!!“Ich habe keine Ahnung, was puki-puki nun genau bedeutet, aber den „vibe“ spüre ich nach dem Genuss des leckeren - und starken - Getränks ganz deutlich!
Wir planschen anschließend in der Bucht herum und meinem Mann, der normalerweise nicht sonderlich gerne ins Meer geht, gefällt es hier dank des weichen Bodens, der kurzen Wege zum tieferen Wasser und der angenehmen Temperaturen. Über uns wölbt sich der spektakuläre Abendhimmel: Die untergehende Sonne beleuchtet skurril geformte Wolkengebilde dramatisch in Gelb- und Aprikosentönen. Ein messerscharfer Wolkenrand flammt in einem glühenden Rotgold auf, als würde er gerade in der himmlischen Esse geschmiedet werden. Nach unserem Bad schaukelt Olaf noch ein wenig auf dem kreisrunden „Nest“, und dann ist es auch schon an der Zeit, sich fürs Abendessen zu duschen und umzuziehen.
Heute besuchen wir zum ersten Mal das schicke „Diva“, das sich neben dem Golfplatz des Resorts befindet. Wir sitzen auf niedrigen, runden Korbsesseln und werden kulinarisch durch mehrere Gänge verwöhnt: Zunächst erhalten wir als Amuse-Bouche schmale, mit Hühnchenfleisch gefüllte Rollen, Stopfleber auf Schwarzbrot (die ich gleich meinem Mann überlasse) und Fischpaste auf Blini. Olaf wählt als Vorspeise wiederum Foie Gras, ich lasse mir Thunfisch-Escabeche mit Avocado-Creme schmecken. Als erfrischenden Zwischengang serviert man uns Zuckerwatte mit Passionsfrucht-Sorbet, gefolgt von den Hauptspeisen: Butternuss-Risotto für mich, Meeresfrüchte-Cannelloni für Olaf. Zum Abschluss lässt mein Mann sich noch die Käseplatte schmecken. Nach dem opulenten Dinner entscheiden wir uns bewusst dafür, uns nicht vom Golfcart zur Rezeption bringen zu lassen, sondern stattdessen durch das weitläufige Resortareal zurück zu unserem Zimmer zu spazieren - quasi als kleine Gewissensberuhigung.