Tag 100, 22.05., Wehmütiger Abschied von den Seychellen


Heute genießen wir ein letztes Mal das leckere Frühstück im „Constance Lemuria“, insbesondere die phänomenalen Crêpes. Für mich war es ein absoluter Luxus der Weltreise, mich dreieinhalb Monate lang (mit Ausnahme unseres kurzen Aufenthalts im „Hammock“-Häuschen) umsorgen zu lassen, sprich: nicht einzukaufen, zu kochen, aufzuräumen, zu putzen, zu waschen, zu bügeln und im Garten zu werkeln. Meine einzigen „Pflichten“ bestanden darin, mitunter das Besichtigungsprogramm vorzubereiten, Fotos zu schießen, zu recherchieren und dieses Tagebuch zu schreiben. Der Alltag hat uns sicherlich schnell wieder. Wird es einfach oder schwierig sein, ins „normale“ Leben zurückzukehren? 


Die letzten Stunden auf Praslin brechen an. Da Olaf einen späten Check-out vereinbart hat, können wir bis kurz vor 16 Uhr in unserem bequemen, klimatisierten Zimmer bleiben. Danach bringt uns ein vorbestellter Van zu dem nur wenige Minuten entfernten, schnuckelig kleinen Flughafen. Der Check-in sowie die Sicherheitskontrollen verlaufen zügig und ohne die geringsten Probleme. Um kurz nach 17 Uhr quetschen wir uns mit den anderen Passagieren in die kleine, gut aufgeheizte Twin Otter 400 von „Air Seychelles“ und heben keine zehn Minuten später ab. Da wir in der ersten Reihe sitzen, kann Olaf durch den offenen Durchgang direkt ins Cockpit blicken. Von meinem Fensterplatz aus verfolge ich wehmütig, wie wir über das Gelände des „Constance Lemuria“ hinwegfliegen und erhasche einen letzten Blick auf unsere „Hausbucht“, die auch aus der Vogelperspektive wunderschön aussieht. Normalerweise würden wir genau jetzt zum Strand hinüberschlendern... 


Bereits eine Viertelstunde später landen wir - gut durchgebraten - auf der Insel Mahé und sammeln unsere Koffer ein. Da die Schalter von „Turkish Airlines“ noch nicht besetzt sind, nutzen wir die Zeit, um in einem Lokal am Flughafen etwas zu essen und zu trinken. Auch auf Mahé verlaufen Check-in und Kontrollen reibungslos. Die verbleibenden Stunden bis zu unserem Flug nach Istanbul verbringen wir in der kleinen, klimatisierten Lounge, wo wir wieder auf die sinnliche Coco de Mer treffen - in Form von Dekoelementen und als Symbol an der Tür zur Frauentoilette.


Um viertel vor neun Uhr betreten wir den Airbus 330 und machen es uns in der zweiten Reihe der Business Class bequem. Wie damals auf unserem Flug von Tahiti nach Auckland sind die Sitzplätze schräg zueinander und zu den Gängen angeordnet. Ich kann meinen Mann also bequem beobachten, wenn ich will... Eine gute halbe Stunde später erhebt sich die große Maschine schwerfällig in die Lüfte und kurz darauf wird uns noch ein solides Abendessen serviert. Irgendwann nach 23 Uhr fahre ich meinen Sitz in die Liegeposition aus und schlafe schließlich ein.